Mit Begegnungen zu einem lebenswerten Leben
Zum Abschluss unserer #unterwegsinlst Reise besuchen wir TOLL e.V. in Magdeburg. Der Verein ermöglicht durch gemeinsame Vereinsaktivitäten Teilhabe und Begegnungen und fördert Sprachkompetenzen bei Geflüchteten und Migranten.
Toleranz lernen und leben ist der Name und das Motto des Vereins TOLL e.V.,
den wir euch heute vorstellen möchten. Der Verein soll vor allem Raum
bieten für Begegnungen: Unterschiedliche Menschen sollen durch
gemeinsame Aktivitäten Teilhabe und Begegnungen erleben. Neben
Sprachkursen für eine gemeinsame Verständigungsbasis bietet der Verein
ein vielfältiges Angebot an Aktivitäten wie zum Beispieleinen
Elternkreis, einen Mädchenkreis, eine digitale Nachhilfegruppe (in
Lockdownzeiten) und diverse Sportgruppen. Alle, die sich vom Verein und
dessen Inhalten angesprochen fühlen, sind willkommen mitzumachen und
sich auf eigene Weise einzubringen.
Wir haben mit Juliana Gombe, der Vorsitzenden und Gründerin von TOLL e.V., kurz über den Verein und die anstehende Wahl gesprochen.
K5: Wie kam es damals dazu, dass du deinen eigenen Verein gegründet hast?
Juliana Gombe:
Ich war durch meine eigenen Fluchterfahrungen geprägt und wollte, dass
es andere mal besser haben. Menschen, die neu ankommen, haben weder
Orientierung, noch Sprachkenntnisse. Hinzu kommt, dass sie oft jahrelang
auf eine Arbeitserlaubnis in einer Sammelunterkunft warten, ohne
jegliche Beschäftigung. Das ist für viele sehr frustrierend und kommt
zum Trauma der Fluchterfahrung hinzu. Um diese Spirale zu durchbrechen,
wollte ich einen Ort schaffen, wo alle unterschiedlichen Menschen
zusammenkommen können. Denn schöne Begegnungen sind das, was das Leben
lebenswert macht! Aktuell sind wir im Verein 51 Mitglieder.
Viele
sind von ihrem Engagement bereichert worden, weil sie nicht mehr einsam
sind und über den Verein neue Freunde sowie Wertschätzung gefunden
haben.
Die Gründungsmitglieder © TOLL e.V.
K5: Was wäre Dein Wunsch in Bezug auf die Wahl in Sachsen-Anhalt?
Juliana Gombe: Als SPD-Mitglied wünsche ich mir natürlich, dass die demokratischen Parteien möglichst viele Stimmen bekommen. Aber ich wünsche mir auch, dass innerhalb der demokratischen Parteien darüber nachgedacht wird, wie sie Wähler wieder zurückgewinnen.
Es gibt viele Menschen, die verbittert sind und an einfache Lösungen glauben. Sie schieben die Schuld an den schlechten Dingen in ihrem Leben einfach anderen zu. Menschen lieben einfache Lösungen! Aber die Dinge sind kompliziert und diese Menschen zurückzugewinnen wird auch nicht einfach. Es muss hier sehr viel Jugend- und Aufklärungsarbeit geleistet werden. Und zwar das ganze Jahr, jedes Jahr. Nicht nur wenn Wahlen stattfinden. Wir müssen die Menschen wieder für Demokratie begeistern!